Selhofer Original 2023

Selhofer Originale

… in Metall geprägt und für die Ewigkeit festgehalten.

Die Grosse Selhofer Karnevalsgesellschaft von 1927 e.V.

bemüht sich seit Jahren die Namen der Bürger,

die irgendwie und irgendwann mal eine Rolle im Gemeinschaftsleben des Ortes gespielt haben,

im Bewußtsein der Jugend fest zu halten.

 

Unser diesjähriger Ordensträger

beherbergt eine uralte Handwerks-Tradition

und ist für alle seit über einem Jahrhundert ein fester Bestandteil Selhofs.

 

Die Tradition begann mit Urgroßvater Heinrich,

der Sie an seinen Sohn Heinrich weitergab.

Heinrich wiederrum gab sein Können an seinen Sohn Heinz Gerd weiter

und dieser dann schließlich an seinen Sohn Ingo

der den Betrieb bis heute in der 4. Generation erfolgreich weiterführt.

 

Ein jeder hier im Saal wird jetzt schon bereits erkannt haben

wer oder was unser diesjähriges Selhofer Original ist.

 

Unsere Selhofer Bäckerei Becker

 

Nun ein bisschen zur Geschichte unseres Selhofer Originals.

 

Alles begann durch Heinrich Becker,

der 1905 das Haus in der Schulstraße 41 mit angrenzender Bäckerei baute.

Damals wie heute war es in der Backstube schon ein 3 Mann Betrieb,

denn die Angestellten von damals mussten ja weiter backen,

wenn Urgroßvater Heinrich mal um die Ecke in der Weinwirtschaft verschwand.

Da er gerne mal ein Wein`chen trank

ließ er halt auch mal gerne die anderen die Brötchen backen. 

 

Später gab er die Bäckerei an seinen Sohn Heinrich weiter

der dann zu seiner Zeit bereits ausbildete,

so zum Beispiel Paul Just,

der daraufhin später seine eigene Bäckerei in Rheinbreitbach eröffnete.

In dieser Zeit hatten die Gesellen ein Gesellen-Zimmer im Betrieb um dort zu übernachten.

So gab es einen Gesellen der gerne vor der Arbeit zum Kaisers Fritz ging

um dort seinen Durst zu löschen.

Die Folge war aber,

dass er die Brötchen nicht auf die Brötchendiele platzierte

sondern in seine Hosentasche stopfte.

 

Es gab aber nicht nur Brötchen,

Teilchen oder Kuchen in der Bäckerei.

So wurde auch schon einmal ein Brot

mit einer eingebackenen Biene verkauft,

nicht zu verwechseln mit einem Bienenstich.

Damals gab`s halt noch keinen Insektenschutz

so wie wir ihn heute kennen,

da konnte das mal passieren.

Ein Kunde beschwerte sich und Heinrich antwortete….

naja eine Biene ist doch ein sauberes Tier….  

und ließ das Brot verschwinden.

 

Aber es gab auch noch andere Leckereien.

Sie machten sogar ihr eigenes Eis,

dieses wurde montags vorbereitet

und war so schnell ausverkauft,

da musste man schnell zwischendurch zu May rennen

und Milchnachschub kaufen.

10 Pfennig kostete damals 1 Kugel Eis.

Ingo der da schon mit in der Backstube rumwirbelte

konnte da auch schon mal 6 Kugeln Stracciatella verdrücken.

So lecker war das.

 

1982 übernahm Heinz Gerd Becker die Backstube

und führte diese mit seiner Frau Angelika, 

die er, nachdem er seine Meisterprüfung absolviert hatte

und erstmal etwas Veränderung brauchte

in Gelsenkirchen kennengelernt hatte.

 

Viele Traditionen hat die Familie Becker geschaffen,

Kesselsknall backen,

Kuchenspende für unsere Kindersitzung,

bis vor einigen Jahren gab es auch bei jeder Weibersitzung

frisch gebackenen Kuchen.

Es gab auch zur Weihnachtszeit ein großes selbstgemachtes Hexenhaus

das dann an Heiligabend zur Mittagszeit verlost wurde.

Das aber leider durch die heutigen Hygiene Vorschriften nicht mehr gibt.

 

Gerd hatte aber immer neue Ideen die er auch umsetzte.

So wurden in den achtziger Jahren Weihnachtsbäume verkauft,

oder am 6.12 fuhr er mit seinem roten Gogomobil

als Nikolaus verkleidet durch Selhof.

 

Durch seine Verkleidung im Gogomobil

wurde wohl der Senat der Großen Selhofer auf ihn aufmerksam

in dem er viele Jahre Mitglied war.

 

Von 1991-1994 bildete Gerd seinen Sohn Ingo zum Bäcker aus.  

Der dann 2004 seinen Meisterbrief erhielt.

Seitdem arbeitet Ingo kontinuierlich

außer einer kleinen Zivieldienstpause

in dem elterlichen Familienbetrieb mit,

so wie auch seine Schwester Alexandra

die die Familie im Bäckerei-Verkauf unterstütze

und heute in einer Biobäckerei arbeitet.

2007 verstarb Mutter Angelika,

und Ingo übernahm 2009 den elterlichen Betrieb

mit seiner Frau Sabrina.

Das Paar hat 3 Kinder Zwillingmädchen im Alter von 12 Jahren

und einen Sohn von 11 Jahren.

 

Aber auch in der Backstube blieb nicht alles beim alten

So wurde 2018 vom Ölofen der 1959 vom Opa angeschafft wurde

auf Elektro umgestellt,

jetzt können 4 Herde zeitgleich unterschiedlich von der Einstellung

her genutzt werden und man ist dadurch flexibler geworden.

Die Hefe in den Brötchen wurde reduziert und viele Kleinigkeiten

wurde der Neuzeit angepasst.

 

Wir können aber nicht genau sagen ob der selbstgemachte Sauerteig,

der ja immer weiter gefüttert wird noch von seinem Uropa stammt.

 

Auch Ingo backt im 3 Mann Betrieb wie sein Uropa/Opa/Vater und bildet sogar 1 Azubi aus.

 

Er gibt Kindern aus Schulen und Kitas gerne Einblicke in den Backalltag

und backt mit ihnen Weckmänner in der St. Martinszeit.

Das Schöne daran ist, so Ingo, dass jeder Weckmann anders aussieht.

 

Die Traditionen wie Kesselsknallbacken, Kuchenspenden zur Kindersitzung und der Verkauf der Eintrittskarten für die Kindersitzung.

Führt er gerne weiter.

 

Die Bäckerei Becker ist aus Selhof nicht weg zu denken. Und wo bitte sonst steht man gerne für die leckersten Schockobrötchen und Brötchen in der Schlange.

Alle Kinder groß und klein kommen bis heute gerne für eine Tüte Süßes vorbei.

 

Wir sind stolz auf unserer diesjähriges Selefer Original Bäckerei Becker

 

3 x Selef Alaaf

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